#127 Schnee im Sommer

#127 Schnee im Sommer

Die fundamentalistische Folge

Griaß eich!
So richtig viel haben die Studienräte heute nicht zu erzählen. Aber so ist es halt manchmal. Alex schlägt das Vokabelheft auf und bringt ein bisschen Bayerisch bei. Martin glänzt mit Halbwissen über Dschingis Khan und hätte gerne das Remake von Tony Hawk’s Pro Skater.
Apropos Spiel: Alex gibt einen ersten Eindruck zur neuen HBO Serie “The Last of Us”. Eine Serie, die aussehen will wie ein Spiel, das aussehen will wie ein Film – kann das gutgehen?
Eine (vorerst) letzte Glasbruchgeschichte weiß er dann auch noch zu erzählen. Um Trümmer geht’s übrigens auch in Martin Pielers Gedicht.
In der mündlichen Prüfung sprechen die Herren über Schnee, was Pieler zum Anlass nimmt, noch einmal – zu recht – über Hubert Aiwanger herzuziehen. Anschließend möchte er vom Batzke die Faszination von Wintersport verklickert bekommen. Ob letzterer es schafft, ersteren mit seiner Leidenschaft fürs Skifahren anzustecken? Hört es euch an. Vielleicht habt ihr aber auch lieber Bock auf eine ordentliche Schneeballschlacht.
Oder steht ihr eher so auf Tanzsport? Dann ist vielleicht die Hausaufgabe was für euch, denn da geht es um Ballett. Boring? Weit gefehlt! Natalie Portman regelt das.

138 Jahren, also am 26. Januar 1885, erobern die Anhänger des Mahdi nach fast einjähriger Belagerung die sudanesische Hauptstadt Khartum. Der britische Gouverneur Charles George Gordon wird dabei getötet, was dazu führt, dass die Briten ihre Truppen aus dem Sudan abziehen und erst zehn Jahre später versuchen, die Kolonie zurückzugewinnen.  Ausgelöst wurde der Aufstand durch Muhammad Ahmad ibn as-Sayyid Abdallah, der als religiöser und politisch-oppositioneller Prediger viele Anhänger um sich scharte und sich ab 1881 selbst als Mahdi bezeichnete. Mahdi oder Mehdi bedeutet so viel wie “der von Gott geleitete” und stellt in der traditionellen Glaubensauffassung des Islam einen Nachkommen Mohammeds und somit einen chiliastischen Messias dar. Der Mahdi-Aufstand, der insgesamt von 1881 bis 1899 andauerte, gilt als frühe erfolgreiche Rebellion gegen den europäischen Kolonialismus, gleichzeitig aber auch als eigener religiös-fundamentaler Kolonialismus, da durch den Dschihad der Mahdisten in der Folge auch nichtmuslimische Gebiete unterworfen und zwangsislamisiert wurden. Noch heute wird der Mahdi Muhammad Ahmad als Vater der Unabhängigkeit im Sudan verehrt, sein Grab gilt noch heute für mehrere Millionen Anhänger als Pilgerstädte. 

Günther Eich – Inventur

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